Banner haben ein Leben vor und nach den WMTRC

Aus dem Kreislauf, in den Kreislauf. Die Tiroler Firma Bellutti verwendet für das  Event-Branding der Weltmeisterschaften Innsbruck-Stubai 2023 recycelte Stoffe – und verwertet das Material danach auch wieder.

Nachhaltigkeit, Sorgsamkeit im Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen – das sind die großen Themen der Stunde. Auch die World Mountain and Trail Running Championships 2023 in Innsbruck-Stubai haben sich dem verschrieben.  “Als erste große Veranstaltung überhaupt bekennen sich die Veranstalter zum Thema Nachhaltigkeit und setzen das auch voll um“, sagt Bernhard Hofer, Mitglied der Geschäftsleitung der Bellutti Gruppe. Das Tiroler Familienunternehmen stellt das Event Branding für die WMTRC her, darunter recyclebare Banner mit einer Gesamtfläche von über 2.000 Quadratmetern. Die ersten Banner sind Anfang März 2023 am Flughafen in Innsbruck angebracht worden – und haben bereits ein „Vorleben“ gehabt. Der Stoff besteht nämlich aus Plastikabfällen, die gesammelt, kleingehäckselt und so bearbeitet wurden, dass daraus ein neues Garn entstand, aus dem wiederum das Rohmaterial für die Banner, Bauzaunplanen, Roll-ups und andere Werbemittel wurde. „Das Material ist zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff. Wir bedrucken die Banner für die WMTRC, sammeln sie nach Ende der Veranstaltung wieder ein und schicken sie zu unserem Kooperationspartner ‚Verseidag‘ ins deutsche Krefeld, die das Material dann wieder zerkleinern, bearbeiten und dann wieder neue Stoffe herstellen“, sagt Hofer.

„Durch diese Zusammenarbeit tun wir neben der Wiederverwertung der Banner auch etwas für die ökonomische Nachhaltigkeit und arbeiten mit einem Tiroler Unternehmen zusammen“, sagt WM-Chef Alexander Pittl. „Getreu unserem Grundsatz: Regional vor national vor international.“ Pittl und Bellutti pflegen schon eine jahrelange geschäftliche Partnerschaft, stellt das Unternehmen mit Firmensitzen in Innsbruck, Wien und Klagenfurt doch auch immer die Banner für das „Innsbruck Alpine Trailrun Festival“ her.

Das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ist übrigens nicht gratis. In den letzten Jahren haben Firmen wie Verseidag nur geringe Mengen an wiederverwerteten Stoffen hergestellt, das hat die Sache teuer gemacht. „Wir reden da von einem Aufpreis von rund 70 Prozent im Vergleich zu klassischen Produkten“, sagt Bellutti-Geschäftsführer Hofer. Jetzt gebe es deutlich mehr davon, der Aufpreis betrage aber immer noch zwischen 15 und 20 Prozent. „Aber wir haben uns dazu entschlossen, gemeinsam mit den WMTRC einen Schritt Richtung Nachhaltigkeit zu gehen. Weil auch unsere Partner mitziehen, können wir nahezu den Preis anbieten, den klassische Produkte kosten würden.“

Die Banner, Beachflags und Planen einfach nach Gebrauch neu zu bedrucken – das geht übrigens nicht. „Das wäre super. Aber das ist eine technische Herausforderung, die derzeit nicht lösbar ist“, erklärt Hofer. Dafür könnte ein kleiner Teil des Event Brandings für Innsbruck Stubai doch in anderer Form weiterleben. In Taschen zum Beispiel, die aus den Bannern angefertigt werden könnten.