Die WM mit dem Wow-Effekt

Große Emotionen, fantastische Bilder, perfekte Organisation – die WMTRC in Innsbruck-Stubai waren ein voller Erfolg auf der ganzen Linie.

Auch wenn es bei der offiziellen Schlussfeier der 2. World Mountain and Trail Running Championships in Innsbruck-Stubai einen kurzen Regenguss gegeben hat – die Weltmeisterschaften sind nach vier Bewerbstagen strahlend zu Ende gegangen. „Weltmeisterschaften, das können wir einfach“, brachte es Karin Seiler von der Tirol Werbung auf den Punkt. Die Athletinnen und Athleten lobten quer durch alle Bewerbe die Strecken. „Steil, schwer, einer WM würdig“, war der Grundtenor der 1300 Teilnehmer:innen aus 68 Nationen. „Ich habe versucht, die Landschaft aufzunehmen. Die Trails waren einfach wunderschön“, sagt Rebecca Flaherty, U23-Siegerin im Mountain Classic. „Alle waren so freundlich, die Fans haben uns unglaublich angefeuert, das ganz große Highlight aber waren die Trails in den Bergen“, ergänzt der Franzose Benjamin Roubiol, der den Trail Long über 86,9 Kilometer und 6500 Höhenmeter gewonnen hat.

Es war auch die Woche der großen Emotionen. Angefangen vom 7. WM-Titel der Österreicherin Andrea Mayr, die auf dem steilen Anstieg zur Elferhütte ihre kenianische Gegnerin eingeholt und abgehängt hat und dem Gastgeberland damit die einzige Medaille beschert hat über die Zieleinläufe durch das Spalier der Fans am Landestheater-Vorplatz in Innsbruck. Selten war auch der Spruch „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ treffender als bei diesen Weltmeisterschaften. Die Bilder die Fotografen, Drohnen, Kameraleute über den Livestream in die Welt geschickt haben, waren atemberaubend. Vor allem aber haben die Kameraläuferinnen und -läufer die Berichterstattung auf eine neue Ebene gehoben und den Zuschauern die Faszination des Sports und der Berge hautnah geliefert. Plötzlich war man mittendrin in fordernden Anstiegen und wurzeligen Downhills. Dass alle Rennen spannend waren, es oft überraschende Wendungen und harte Positionskämpfe gab, war aus sportlicher Sicht noch das Sahnehäubchen. Und bis auf kleinere Blessuren hat sich auch kein Sportler schwer verletzt.

Am Puls der Zeit war auch das „Leave no trace“-Motto der Veranstaltung. „Wir wollen nichts hinterlassen außer unseren Fußspuren“, versprachen die Österreicherin Johanna Hiemer und der Norweger Stian Angermund stellvertretend für die Athletinnen und Athleten bei der Eröffnungsfeier. Das galt auch für die Veranstalter. Fahnen und Schilder mit denen die WM-Strecken markiert wurden sind wiederverwertbar, der Kreidespray für die Richtungspfeile am Boden ist biologisch abbaubar. Für den reibungslosen Ablauf sorgten auch 400 Freiwillige, von denen 100 teils von weit her kamen um das Event zu etwas Besonderem zu machen.

Den Abschluss der Wettkampftage bildete an den Veranstaltungsorten in Innsbruck und Neustift im Stubaital Live-Musik, mit zwei absoluten Highlights am Anfang und am Ende. Gregor Meyle stimmte die Fans auf die WM ein, Tim Bendzko besorgte den fulminanten Abschluss. Oder wie es Nadeem Kahn, Präsident der International Association of Ultrarunners, zusammenfasst: „Diese WM kann man mit einem Wort beschreiben: Wow“.